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Im Jahr 2021 haben wir den 450. Geburtstag und den 400. Todestag von Michael Praetorius gegangen, ein wahrscheinlich weniger beachtetes Jubiläum, als es Praetorius gebührt, ist er doch ein großer Vertreter seiner Epoche, sowohl als Komponist, wie auch als Musiktheoretiker. Jeder kennt ihn übrigens, möglicherweise ohne es zu wissen, denn von ihm stammt der berühmte vierstimmige Satz zu dem Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“.

Das Praetorius-Projekt ist eine Folge von Klavierkompositionen, die als Gemeinschaftswerk von 23 internationalen Komponisten entsteht. Der Komponist Stefan Heucke hatte seine Kolleg*innen dazu eingeladen, um ein Zeichen gegen die kulturelle Stille der pandemischen Zeit zu setzen. Als Vorlage diente eine „Pavane de Spaigne“ aus Praetorius’ Sammlung „Terpsichore“, die in ihrer nachdenklichen Würde geradezu dazu einlädt, sie kompositorisch weiterzudenken.

Die teilnehmenden Komponist*innen haben sich bereit erklärt, eine Variation, Veränderung, Fantasie oder sonstiges Klavierstück von maximal 4-5 Minuten zu schreiben, das sich auf die Pavane bezieht. Der zur Praetorius-Epoche so gänzlich unpassende moderne Konzertflügel kann den Stücken die nötige Distanz zur Reflexion verleihen. Die bis zum Sommer 2021 entstandenen Werke, wurden geordnet und in Gruppen von 4-5 Stücken aufgeteilt, die dann von vier Komponisten und zwei dem Projekt verbundenen Pianistinnen am 1. November 2021 uraufgeführt.

Bei den außerordentlich unterschiedlichen Persönlichkeiten ist ein sehr spannendes Endergebnis einer solchen Gemeinschaftsarbeit entstanden und das Projekt war eine beträchtliche Bereicherung des heimischen Kulturlebens durch die internationale Kollegenschaft. Der Uraufführungsort im November letzten Jahres, die Melanchthonkirche in Bochum, ist ohnehin eine Heimat der Neuen Musik.

Das Praetorius-Projekt wurde gefördert von